Die Technik auf einen Blick
Schon zu Kaiser Wilhelms Zeiten rumpelten die beiden kleinen gelb-blauen Bergbahnwagen mit 7,3 km/h Wiesbadens Hausberg hinauf und hinunter. 3,5 Minuten reine Fahrtzeit brauchen sie heute wie damals, um von der Talstation über das Viadukt hinauf auf die 245 Meter hoch gelegene Bergstation zu gelangen. 440 Meter müssen sie zurücklegen und eine Steigung bewältigen, die bis zu 25 Prozent beträgt. Eine Herausforderung, die die Nerobergbahn schon seit 1888 ohne Zwischenfälle meistert. Zu verdanken ist das dem genial anmutenden Antriebssystem der Nerobergbahn: Der talwärts fahrende Wagen wird an der Bergstation mit bis zu 7.000 Liter Wasser befüllt und zieht an einem Stahlseil den anderen Wagen bergauf. Kommt der talwärts fahrende Wagen unten an, wird das Wasser abgelassen und wieder bergauf gepumpt. Beide Wagen sind durch ein 452 Meter langes Stahlseil verbunden. Die Geschwindigkeit regelt der talwärts fahrende Wagenführer. Die Sicherung erfolgt durch Zahnräder unter den Wagen, die in eine auf der Gleisanlage befestigte Zahnstange greifen.
Hier finden Sie spannende Zahlen, Daten und Fakten und Bilder diverser Technik-Details sowie den Link auf unser Video „Die Nerobergbahn – ESWE Verkehr hautnah“.
134
Jahre alt
438
Meter Streckenlänge
20
Prozent mittlere Steigung
7,8
Kilometer pro Stunde
Die Technik in Zahlen
Allgemeines | |
Eröffnung der Bahn | 25. September 1888 |
Betriebszeit | April bis Oktober jedes Jahres |
Beförderte Fahrgäste pro Jahr | ca. 300.000 |
Fahrzeit für eine Fahrt | ca. 3,5 min |
Fahrgeschwindigkeit | 2,16 m/sek (entspricht 7,78 km/h) |
Gleis | |
Spurweite | 1.000 mm |
Schienenprofil | S20 |
Gleislänge | 438,5 m (mit 70 m Ausweiche) |
Zahnstange | Breite 110 mm, Teilung 100 mm, System Riggenbach |
Höhenunterschied | 83 m |
Steigung | 15 %, in der Streckenmitte 26 %, im Mittel 19,5 % |
Seil | |
Material | 8-litziges Seil aus verdichteten Außenlitzen mit Kunstoffeinlage zwischen Stahlseele und Außenlitze, verzinkt |
Seilaufbau | 8 x 19 Seale + SESUG, Litzen verdichtet |
Seildurchmesser | 28 mm |
Seillänge | 451 m |
Schlagart | Kreuzschlag |
Seilgewcht | 1.655 kg |
Bruchkraft | 74,55 t |
Zugkraft am Seilhebel | 3.406 kg |
Wagen | |
Zulässige Besetzung | Bergfahrt 40 Personen, Talfahrt 50 Personen |
Wagengewicht | leer: 8.100 kg; 50 Personen à 75 kg: 3.750 kg |
Wassergewicht | 3.500 bis 7.000 kg |
Höchstmögliche Belastung | 18.850 kg |
Wasserfüllung | 3,5 bis 7,0 m³ |
Wasserreservoirs | |
Füllmenge | Bergstation 350 m³, Talstation 200 m³ |
Motorleistung der Pumpe | 37 kW bei 2.900 U/min |
Förderleistung der Pumpe | 60 m³/h, 123,5 m |
Die raffinierte Technik im Detail
Obgleich 1888 von Umweltschutz noch nicht die Rede war, bekannte sich Wiesbaden als Kurstadt schon damals dazu. Man entschied sich für einen geräuscharmen und völlig schadstofffreien Antrieb mittels Wasserballast: Der talwärts fahrende Wagen wird an der Bergstation mit bis zu 7.000 Litern Wasser gefüllt und zieht an einem Stahlseil den anderen Wagen bergauf. Kommt der talwärts fahrende Wagen unten an, wird das Wasser abgelassen und wieder bergauf gepumpt. Beide Wagen sind durch ein 452 Meter langes Stahlseil verbunden. Die Geschwindigkeit regelt der talwärts fahrende Wagenführer. Die Sicherung erfolgt durch Zahnräder unter den Wagen, die in eine auf der Gleisanlage befestigten Zahnstange greifen. Das genial anmutende Antriebssystem ist einer der Gründe für den bis heute unverminderten Reiz der Nerobergbahn.
Die Nerobergbahn - ESWE Verkehr hautnah
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